Assoziation:
ausspeien von unverdaulichen Gedanken oder Gefühlen?
Fragestellung:
Was muß ich loswerden?
Traumsymbol „Erbrechen“ – Psychologische Bedeutung:
Bei zu starker Belastung durch Probleme und Schwierigkeiten muß der Träumende den unangenehmen unverdaulichen Kummer, der ihm dadurch entsteht, ‚ausspucken‘ und loswerden. Ein Traum vom Erbrechen bedeutet, daß unangenehme Gefühle herausgelassen werden.
Der Träumende befreit sich von etwas, das sein Wohlbefinden erheblich beeinträchtigt. Fühlt sich der Träumende nach dem Erbrechen erleichtert, heißt das, daß er etwas unbedingt verdrängen möchte. Übergibt er sich qualvoll und unter Schmerzen, zeigt dieses Bild dem Träumenden, daß sein Problem nicht so einfach aus der Welt zu schaffen ist und er es noch verarbeiten muß.
Wacht der Träumende mit einem Gefühl der Übelkeit auf, bedeutet dies, daß er auf einer emotionalen Ebene diese Befreiung, die im Traum stattgefunden hat, spürt. Erbricht sich eine andere Person im Traum, so heißt dies, daß der Träumende diesen Menschen verletzt hat. Mitgefühl ist angebracht.
Erbrechen kann wie Durchfall auf das Bedürfnis nach Selbstreinigung hinweisen, die aber aggressiver zum Ausdruck kommt.
Im Einzelfall erkennt man darin auch Ekel und Überdruß vor sich selbst, anderen Menschen oder dem Leben schlechthin. dann müssen die individuellen Ursachen geklärt und überwunden werden.
Traumsymbol „Erbrechen“ – Spirituelle Bedeutung:
Auf der spirituellen Ebene symbolisiert Erbrechen eine Befreiung von Bösen.
Traumsymbol „Erbrechen“ – Artemidoros Bedeutung:
Viel Blut erbrechen, das von guter Farbe und unverdorben ist, bringt einem Armen Glück. es verheißt Zuwachs an Vermögen und Geld in Hülle und Fülle, weil Geld und Blut dieselbe Bedeutung haben, eine Beobachtung, die bereits die alten Weisen gemacht haben.
Gut ist es ferner für einen Kinderlosen und jeden, der einen nahen Verwandten in der Fremde hat. Der erstere wird die Geburt eines Kindes, der letztere die Rückkehr eines Verwandten – in beiden Fällen Blutsverwandte – erleben. Fließt das Blut in ein Geschirr, wird das Kind groß werden, und der Verreiste wird noch lange Zeit nach seiner Heimkehr leben. fließt es aber auf die Erde, werden beide sterben, und der, welcher in der Fremde weilte, wird in seine Heimat, das heißt in den Schoß der Mutter Erde zurückkehren, welche die allen Menschen gemeinsame Heimat ist.
Blut fließen zu sehen ist für einen, der unentdeckt bleiben will, unheilvoll. man wird ihn aufspüren und überführen. Verdorbenes Blut kündigt allen Menschen ohne Unterschied Krankheit an. Ist es nur wenig, so daß es eher einem Blutspucken als Blutbrechen ähnelt, bedeutet es nach meiner Erfahrung Streit mit den Verwandten.
Auswurf von Galle oder Schleim verheißt jemandem, der sich im Unglück, in einer Bedrängnis oder Krankheit befindet, Befreiung von seinen gegenwärtigen Übeln. denn alle Stoffe verursachen keine Beschwerden mehr, wenn man sie ausgeschieden hat. Einem, dem es ganz nach Wunsch ergeht, bringt es zuerst etwas Schlimmes, dann befreit es ihn davon.
Das Erbrechen von Speisen bedeutet irgendeinen Schaden, weil der Körper keine Nahrung annimmt. Das Ausscheiden der eigenen Gedärme oder Eingeweide durch den Mund sagt Mann und Frau den Tod von Kindern voraus, Kinderlosen den Verlust des Teuersten, was sie besitzen. Einem Kranken weissagt das Traumgesicht den Tod.
Traumsymbol „Erbrechen“ – Volkstümliche Bedeutung:
(Arabische Bedeutung):
- Träumt einer, er erbreche Speisen, wird es in seinem Haus Krach und Streit um Geld und Gut geben. denn alles, was der Bauch einschließt, bedeutet des Hauses Geld und Gut.
- Spuckt einer Blut, wird er wider Willen so viel Gold einbüßen, wie er Blut von sich gegeben hat. speit jemand nur Wasser, bedeutet auch dies Geldverlust. Auswurf von Galle verheißt Befreiung von Krankheit, freilich um den Preis von Ausgaben. gibt einer Speis und Trank von sich, bedeutet auch dies Geldverluste.
- erbricht eine andere Person: Klatschsucht kann zu Ärger und großen gesellschaftlichen Schwierigkeiten führen.
- eine klar erkennbare Form des Erbrochenen: Fehlschlag in geschäftlichen Dingen.
Erbrechen im Traum Szenarien:
Szenario 1: Traum von Erbrechen ohne Kontrolle
Im Traum erlebt die Person heftiges Erbrechen, das unkontrollierbar erscheint und ein Gefühl der Hilflosigkeit hervorruft.
Interpretation: Dies könnte auf eine Situation im Wachleben hinweisen, in der sich die Person überwältigt oder außer Kontrolle fühlt. Es kann auch bedeuten, dass sie emotionalen Ballast oder negative Einflüsse loswerden muss.
Szenario 2: Beobachtung von jemand anderem, der erbricht
Die träumende Person sieht, wie eine andere Person erbricht, und empfindet dabei Mitleid oder Ekel.
Interpretation: Der Traum könnte die Sensibilität der Person gegenüber den Problemen anderer darstellen. Es könnte auch sein, dass sie sich von der negativen Energie oder den Problemen anderer Menschen angezogen oder beeinflusst fühlt.
Szenario 3: Erbrechen und danach Erleichterung fühlen
Im Traum erbricht die Person, fühlt sich aber unmittelbar danach erleichtert und befreit.
Interpretation: Dieses Szenario könnte auf das Bedürfnis hindeuten, sich von Sorgen oder Stress zu befreien. Das Erbrechen im Traum deutet darauf hin, dass die Person vielleicht einen Weg findet, sich von dem zu lösen, was ihr Unbehagen bereitet.
Szenario 4: Erbrechen von ungewöhnlichen Dingen
Die träumende Person erbricht Objekte oder Substanzen, die normalerweise nicht mit Erbrechen in Verbindung gebracht werden.
Interpretation: Dieser seltsame Trauminhalt könnte auf unerwartete Veränderungen oder das Freisetzen von kreativer oder emotionaler Energie hinweisen. Es könnte auch bedeuten, dass die Person etwas in ihrem Leben verarbeiten muss, das ungewöhnlich oder schwer zu verstehen ist.
Szenario 5: Versuch zu verhindern, in der Öffentlichkeit zu erbrechen
Im Traum kämpft die Person dagegen an, in der Öffentlichkeit zu erbrechen, und sucht verzweifelt nach einem privaten Ort.
Interpretation: Dies könnte Angst vor Peinlichkeit oder der Wunsch, persönliche Probleme privat zu halten, darstellen. Die Person könnte befürchten, in einer unangenehmen Situation gesehen oder beurteilt zu werden.