Assoziation:
bedrohlich erscheinende Veränderung.
Fragestellung:
Was habe ich Angst zu verlieren, wenn ich mich ändere?
Traumsymbol „Gefahr“ – Allgemeine Bedeutung:
Träume, die Gefahr signalisieren, dürfen nicht immer beim Wort genommen werden, denn oft nutzen sie das Bild des Bedrohlichen, um komplizierte Lebenssituationen zu veranschaulichen, die tiefe Einsichten erfordern.
Es ist untypisch, dass solche Träume eine zukünftige Begebenheit voraussagen; sie deuten eher darauf hin, dass etwas bereits im Unterbewusstsein vorhanden ist und sich im Bewusstsein manifestieren könnte.
Die Seele versucht uns zu zeigen, in welcher Gefahr wir uns nach ihrer Ansicht befinden, und wie diese Bedrohung aussieht.
Zu den Hauptgefahren, die unsere innere Führung erkennt, gehören das Zurückfallen in unbewusste Verhaltensweisen, eingeschränkter Lebensraum, der persönliche Entwicklung verhindert, Energieverlust durch aufzehrende Beziehungen und die Entstehung rigider Komplexe auf Kosten der psychischen Ganzheit.
Das Bewusstsein, sei es der Menschheit oder des Individuums, ist eine bedeutende Leistung, die bewahrt werden muss. Wenn diese bedroht ist, träumen wir davon, im Wasser zu versinken, uns in einem dunklen Wald zu verirren oder im Nebel den Weg zu verlieren.
Diese Träume sind ein angstvoller Ruf nach dem Licht eines Leuchtturms oder dem Schein eines hellen Fensters, eine Angst, die entsteht, wenn wir befürchten, nicht auf der Stufe des Bewusstseins zu stehen, die uns gebührt.
Es ist besorgniserregend für uns, in Träumen erneut als Kind, Junge oder junges Schulmädchen aufzutreten. Wir müssen uns auf gefährlichen Pfaden bewegen, uns in Spiegeln betrachten und nach unserem Namen gerufen werden, um uns selbst treu zu bleiben.
Dies sind Indizien dafür, dass unterdrückte Triebe mangels angemessenem Raum in uns zu Risiken mutieren. Träume von Tieren, Kriegen, oder Situationen, in denen wir von einem Zug oder einer Maschine erfasst oder hineingezogen werden, treten oft auf.
Wir setzen uns auch selbst in Gefahr, wenn wir uns in Lebenslagen wagen, denen wir nicht gewachsen sind. So scheitern wir daran, einen schweren Wagen zu ziehen oder ihn an einem Abhang zu stoppen, oder wir befinden uns auf einem Dach und spüren, wie das Gestein in den Felsen des Gebirges wackelt. Eine Sprosse der Leiter bricht, und man hängt in der Luft.
In jeder Hinsicht ist es eine schlimme Erfahrung, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Zu den Träumen, die Gefahren signalisieren, gehören auch die beunruhigenden Begegnungen mit Einbrechern in der natürlichen Umgebung.
Unser Traumdomizil wurde von einem Dieb heimgesucht, der einbrach. Noch erschreckender ist die bloße Ahnung seiner gefährlichen Gegenwart im Traum, ohne dass man das bedrohliche Wesen zu Gesicht bekommt. Oft repräsentiert ‚der Eine‘ eine dunkle Facette unserer inneren Welt. Aus den Tiefen unserer Seele aufsteigend, stört er die Ordnung und Harmonie unserer bewussten Welt. Häufig manifestiert sich dies als ein verdecktes Verlangen oder manchmal als ein zerstörerischer Gedanke.
Im Traum ist man sich bewusst, dass ein Verbrechen stattgefunden hat und sucht nach dem Mörder. Dieser zeigt sich oft nur als Schatten. Der Traum deutet darauf hin, dass beim Träumenden ‚ein Mord‘ stattgefunden hat – der Verlust eines Gefühls, einer Gewissheit oder einer Möglichkeit zur Entwicklung. Gefahren drohen auch von festgefahrenen Vorstellungen, komplexen Gedanken, unkritisch akzeptierten Einfällen und minderwertigen Denkmustern, die unsere geistige Ordnung gefährden könnten.
Diese Gefahren im Bereich unserer Gedanken werden oft durch den Brand im Estrich, Bombenangriffe aus der Luft oder durch Vögel, die sich auf den Kopf des Träumers setzen, dargestellt. Wenn der Träumende psychisch gesund ist, wird die Traumdeutung auf das hindeuten, was diese geistige Gesundheit beeinträchtigen könnte. Der Kampf mit den nachtaktiven Vögeln, die zerstörerische Gedanken symbolisieren, kann intensiv sein und eine lange Zeit andauern.
Zu den Gefahrenträumen zählt auch der Traum vom harschen Winter, der von Kälte und Einsamkeit spricht. Es ist nicht zu vergessen, dass der Mensch erst in jüngerer Zeit eine positive Beziehung zum Winter entwickelt hat, diesen sogar als Quelle der Freude begrüßen kann. Der Winter ist in unseren Gefilden ein hereinbrechendes Phänomen. Jahrtausende von Winterentbehrungen stehen wenigen Jahrzehnten moderner Heizungen und noch weniger Zeit des Wintersports gegenüber.
Die tief in der Seele der Menschheit verankerte Erfahrung hat über Jahrtausende hinweg gezeigt, dass der Winter nicht nur Kälte und Einsamkeit mit sich bringt, sondern auch eine Bedrohung des Lebens darstellen kann, die bis hin zu Hunger und Tod führen kann.
Im Kontrast dazu steht der Wintersport, der aus der Perspektive menschlicher Erfahrung eine relativ neue Errungenschaft darstellt. Erst wenn der Traum in Verbindung mit persönlichen, fröhlichen Erinnerungen steht, ist er positiv zu deuten.
Selbst in Träumen, die Wintersportarten wie die dynamische Fahrt eines Skifahrers oder das Eislaufen auf dünnem Eis beinhalten, kann eine lebensbezogene Thematik widergespiegelt werden. In der Seele ist es kalt, wenn Träume von Eis und Schnee auftreten.
Die Winterlandschaft kann Erhabenheit und Schrecken zugleich hervorrufen. Es gibt noch viele weitere Träume, die auf Gefahren hinweisen, die aus allen Bereichen des inneren und äußeren Lebens aufsteigen können. Der Traum kündigt diese Gefahren an und spricht oft zu einem ahnungslosen Träumer.
Manchmal werden Gefahren in Träumen in Form von Zeitungsberichten, Radionachrichten, als Warnungen in Leuchtschrift oder roten Stopzeichen, oder gelegentlich als Telefonanruf übermittelt. Die angemessene Antwort auf diese Mitteilungen der Gefährdung, eine Reaktion, die in Handlungen statt in Worten besteht, kann Menschen aus der Zone der Gefahr hinausführen. ‚Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch‘, wie Hölderlin einst sagte.
Traumsymbol „Gefahr“ – Psychologische Bedeutung:
Wenn im Traum bedrohliche Szenarien auftauchen, spiegeln diese oft die Besorgnis über potenzielle Gefahren und Schwierigkeiten, denen man sich im Wachleben stellen muss.
Diese können sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld liegen. Solche Träume könnten eine Vorausahnung bevorstehender Gefahren in der Zukunft sein oder symbolisch für innere Zerrissenheit und externe Konflikte stehen.
Oftmals sind sie auch positiv zu deuten, als Anstoß für eine erforderliche Veränderung im Leben. Sie können auf tiefere psychische Verstrickungen, ungesunde Bindungen oder sexuelle Problematiken hinweisen.
Jedoch sind diese Probleme in der Regel überwindbar. Alten Traumdeutungen zufolge kann das Erleben von Gefahr im Traum darauf hindeuten, dass man bald zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit finden wird.
Traumsymbol „Gefahr“ – Spirituelle Bedeutung:
Auf dieser Ebene bedeutet Gefahr im Traum spirituelle Unsicherheit. Andererseits kann in dem Traum aber auch ein Hinweis verborgen sein, daß der Träumende dem falschen Meister folgt.